Fliegen begeistert mich seit über 20 Jahren und diese Leidenschaft möchte ich auf airfurt.net teilen. Flugzeuge zu beobachten ist genauso spannend, wie mit ihnen zu verreisen – getreu dem Motto von Konfuzius: „Der Weg ist das Ziel.“, sind meine Reisen auch fluglastig. Wann immer es die Zeit zulässt, sitze ich im Flugzeug.
Prolog
LAN fliegt die Strecke Frankfurt – Madrid – Santigo de Chile mit ihrem neuesten Produkt 787 und vermarktet die Teilstrecke nach Madrid. Regulär lässt sich diese für 265€ in der Business Class buchen, Mitte Juni jedoch mit einem Gutschein für 190€ inkl. Rail&Fly und da habe ich mit einem Freund zugeschlagen. Also geht es mit dem ICE von Berlin in der 1. Klasse nach Frankfurt, weiter mit dem Dreamliner nach Madrid, eine Übernachtung und am nächsten Tag zurück.
Anreise: Mit dem ICE nach Frankfurt
Mit der S-Bahn fahren wir vom zoologischen Garten zum Berliner Hbf. Kurzen Abstecher in die DB Lounge auf ein Sandwich und Kaltgetränk. Der Zug kommt pünktlich an ( ist auch nur eine Station gewesen) hat aber bereits bei Abfahrt zehn Minuten Verspätung. Sein Ziel, Ulm Hbf, wird er nicht mehr erreichen. Von Hanau geht es Aufgrund eines technischen Defekts nur noch im Schneckentempo bis Frankfurt Hbf. Mit einem anderen ICE fahren wir weiter zum Flughafen Fernbahnhof. Es war schön, auch mal wieder mit dem Zug zu fahren.





Am Flughafen
Der Weg vom Fernbahnhof zum Terminal 1 zieht sich länger hin als gedacht, das nächste mal lieber die S-Bahn nehmen. Der Check-In für die Economy Class ist brechend voll, bei der Business Class angenehm ruhig, wir sind in wenigen Augenblicken an der Reihe.
Im Nu haben wir unsere Eintrittskarte für den Dreamliner und die Maple Leaf Lounge von Air Canada. Die Sicherheitskontrolle ist schnell hinter uns gelassen, denn Fast Track gibts auch. Jetzt haben wir noch gute zwei Stunden bis zum Abflug zeit.





Eindrücke aus der Maple Leaf Lounge
Längere Aufenthalte kann man hier sehr gut überbrücken. Die Lounge ist sehr geräumig, biete sehr viele Rückzugsmöglichkeiten und hat obendrein einen sensationellen Ausblick auf das Geschehen auf dem Vorfeld. Zu meinem Glück kam gerade eine Boeing 747-8 der Air China am Fenster vorbei gerollt.
Bei der großen Auswahl an Speisen und Getränken ist wirklich für jeden was dabei. Es gibt ein umfangreiches Salatbuffet, zwei Warme Gerichte zur Auswahl und wenn noch Platz ist, eine Vielzahl an Desserts. Bei den Getränken findet man die üblichen Spirituosen und Weine. Wer möchte kann auch duschen gehen.





Wir haben einen guten Platz direkt am Fenster und dementsprechend gibt’s auch viel zu bestaunen, Öl nachfüllen am GE90 Triebwerk der triple seven von ANA war nur eins davon.





FRA-MAD / LA705 / Boeing 787-8 / CC-BBC / 3C
Und dann ist es soweit, wir laufen zum Gate und können noch einen kurzen Blick auf die Asiana Boeing 747 werfen. Das Boarding beginnt und wir sind die Ersten die einsteigen dürfen. Durch das Gate gehts an Tür 2L und dann betreten wir dieses großartige Flugzeug. Der Eingangsbereich ist wirklich gut gemacht, man hat durch die hohe Decke ein tolles Raumgefühl. Unser Sitz ist gleich auf der linken Seite, leider ohne direktes Fenster (wurde bei Seatguru nicht angezeigt).





Nach und nach steigen auch die anderen Passagiere ein. Die Business Class füllt sich zu 2/3. Bis die Türen schließen, werden wir gut mit Welcome Drinks versorgt. Zur Auswahl stehen Wasser, Wodka Lemon und Champagner von Louis Roederer. Auf dem Sitz macht einen sehr guten, ersten Eindruck. Hier könnte man auch bequem die Zeit bis Santiago de Chile aushalten. Das Inflight Entertainment ist nur in Spanisch, Portugiesisch und Englisch verfügbar.





Wir starten von der Starbahn West in Richtung Süden. Wegen des Gewitters ruckelt und schüttelt es den Flieger ziemlich gut durch. Die Anschnallzeichen können erst hinter Genf ausgemacht werden. Der Service wird langsam vorbereitet, in der Zeit versuche ich mich an dem Sitz. Die Bedienung ist einfach und die Massagefunktion sehr gut. Ich kann sehr bequem sitzen, wenn ich den Sitz komplett flach mache, dann passe ich mit meinen 1,88m ausgestreckt nicht rein, was mich aber nicht stört, da ich lieber auf der Seite mit angewinkelten Beinen liege. Zwischen den beiden Sitzen gibt es auch noch einen Sichtschutz.
Zum Essen gab es marinierte Hühnchenbrust, etwas Obst und Käse dazu und eine große Auswahl an chilenischen Weinen. Ich habe mich für einen trocken Weißwein entschieden. Die Crew hat sich viel Zeit für jeden Passagier genommen und einen tollen Service geboten.





Nach dem Essen wird die Kabine langsam für die Landung vorbereitet – wie schnell doch zwei Stunden vorüber gehen. Ich schau mir noch ein bisschen das Inflight Entertainment an und dann beginnt auch schon der Anflug auf Madrid Barajas.






Ankunft in Madrid
Da wir streng genommen durch den Weiterflug nach Chile ein Non Schengen Flug sind, müssen wir in Spanien einreisen. Das geht relativ schnell und der Weg führt uns weiter zum Bahnhof und dem Shuttle, der uns zum Hauptterminal bringt. Der Flughafen hat mich besonders durch seine Architektur beeindruckt.
Mit der U-Bahn fahren wir mit einmal umsteigen ins Zentrum bis Puerto del Sol. Von hier sind es nur ein paar Minuten zu Fuß bis ins Hotel. Auf den Straßen sind viele Menschen unterwegs, die Tavernen sind voll. Nachdem wir die Sachen auf dem Zimmer abgestellt haben, machen wir uns auch noch einmal auf ein kühles Bier los.





Sightseeing Madrid
Gegen Mittag müssen wir wieder am Flughafen sein. Deswegen nutzen wir die Zeit, auch wenn es nur gute drei Stunden sind und schauen uns die Gegend an. Als Erstes brauchen wir was zum Frühstücken, da empfiehlt sich die naheliegende Markthalle.





Belegte Brötchen mit Serano Schinken, Café con Leiche und frische Smoothies bereiten einen guten Start in den Tag. Frisch gestärkt laufen wir noch durch die Markthalle, danach weiter zum Königspalast (Palacio Real) und über die Gran Via zurück zum Puerta del Sol. Madrid macht Lust auf mehr, ich komme sicherlich wieder.








Iberia Lounge – Madrid Barajas
Mit dem Zug fahren wir wieder in Richtung Flughafen. Die Fahrt dauert ungefähr 40 Minuten. Wir checken ein und laufen zum Bahnhof und der Bahn, die uns zum Terminal 4S bringt. Dort wartet auch schon die ausgezeichnete IBERIA Lounge auf uns. Die Größe ist der Wahnsinn! Im Prinzip spiegelt sie sich am Eingang, nur das auf am Ende der linken Seite ein überdimensionierter Weinschrank steht und sich am Ende der rechten Seite ein Restaurant befindet.















Die Snacks sind hervorragend, gefallen tut die Gazpacho aus dem 1l Tetrapack. Gegen Ende unseres Aufenthaltes wird auch Mittagessen am Buffet aufgetischt. Der Blick auf das Vorfeld ist super, so kommt ein A330 von Air Europa aus Barcelona vorbei, unsere 787 liefert sich mit einem A340-600 von IBERIA ein „Wettrennen“ und eine weitere 787 der Avianca fährt am Fenster entlang.






Es wird Zeit die Lounge zu verlassen und uns zum Gate zu begeben, das ist nicht mal 5 Minuten entfernt. Bis das Boarding beginnt dauert es noch ein wenig.




LA704 / MAD-FRA / Boeing 787-8 / CC-BBF / 4A
Wir laufen durch das Gate zum Flugzeug und nehmen Platz auf 4A und C. Nach einem netten Smalltalk mit der Purserette frage ich ob wir einen Blick ins Cockpit werfen können, Sie fragt nach meinem Pass und geht damit zum Captain. Kurz darauf winkt Sie uns zu sich, yes! Die beiden Piloten sind sehr nett und der Captain lässt mich auf seinem heiligen Sitz platz nehmen und ich darf sogar seine Mütze aufsetzen – als Erinnerung gibt es ein Bild – was für eine tolle Crew!



Happy laufen wir wieder zurück zum Platz und nehmen erstmal ein Schluck von unserem Welcome Drink, ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich gerade auf dem linken Sitz platz nehmen durfte.


Kurz darauf beginnt der Push Back und wir rollen zu unsere Startbahn, vorbei an mittlerweile zwei Avianca Dreamliner. Selbst der Rampe Agent scheint immer noch von der Boeing 787 begeistert zu sein.






Der Start beginnt und wir nehmen Kurs auf Bilbao / die Atlantikküste. Bevor der Service beginnt bring ich mich in die full flat Position. So lässt es sich fliegen!





Zeit zum Essen – Leberpastete, begleitet von zwei chilenischen Weißweinen Es war sehr lecker. Insgeheim habe ich aber auf die große Schinkenplatte spekuliert die ein Bekannter vor ein paar Wochen auf diesem Flug hatte.
Nach dem gelungen Essen genieße ich einfach die Atmosphäre an Bord und lasse die Bilder sprechen.



Leider beginnt auch wie auf dem Hinflug wieder viel zu schnell der Sinkflug und der Flug neigt sich dem Ende. Wir landen heute auf der Nordbahn und rollen eine ganze Weile bis zu unserer Parkposition. Vorbei gehts an einem riesigen Jumbo Parkplatz von Lufthansa Technik.










Am Gate angedockt wartet noch eine kleine Überraschung auf uns – wir dürfen einen Blick in die Crew Rest Area der Piloten werfen. Mit diesem letzten schönen Erlebnis, laufen wir zur Passkontrolle. Wir müssen uns beeilen, denn kurz nach uns kam ein A330 und eine Boeing 777 von Air China rein, ein Garant für lange Wartezeiten bei der Einreise.






Es geht doch schneller als gedacht und ein paar Minuten später saßen wir schon in der S-Bahn zum Hauptbahnhof. Unseren geplanten Zug nach Berlin können wir erreichen. Die Zeit bis zur Abfahrt nutzen wir wieder in der DB Lounge. Der ICE kommt pünktlich aus Basel an und nun dauert es nur noch gute fünf Stunden bis Berlin, die Bahn wünscht eine „Pläsant Tschorney“. In Berlin kommen wir fast pünktlich an und somit endet ein kurzer, aber großartiger Trip.





Für die geflogene Strecke wurden 2.200 Meilen bei Topbonus gutgeschrieben, bei British Airways gäbe es 80 Tierpoints.